Corona Info 2021-03-30T07:31:18+00:00

Verein Marchfeldspargel g.g.A. geht trotz Corona gut gerüstet in die Erntesaison

We are ready: Ein Jahr nach Beginn der globalen Corona-Pandemie haben die Marchfelder Spargelbauern ein Schutzkonzept für ihre ErntehelferInnen vorbereitet. Während 2020, als der erste Lockdown unmittelbar vor der Erntezeit verhängt wurde und sich die Bauern – so wie der Rest der Bevölkerung – binnen kürzester Zeit auf die massiven Einschränkungen und Schutzbestimmungen einstellen mussten, geht der Verein Marchfeldspargel g.g.A heuer gut vorbereitet in die neue Erntesaison.

Weil die meisten der ausländischen Fachkräfte seit vielen Jahren auf den insgesamt 14 Höfen des Vereins Marchfeldspargel g.g.A mitarbeiten und vielerorts schon beinahe zur Familie gehören, ist den Landwirten ihre besondere Verantwortung, was die Sicherheit ihrer MitarbeiterInnen betrifft, mehr als bewusst. „Ohne gesunde ErntehelferInnen können wir keine gesunde Ernte einfahren“, sagt Obmann-Stellvertreter Josef Harbich.

Gelebte Verantwortung

Diese gelebte Verantwortung beginnt bereits mit der Einreise der Saisonkräfte. Die Landwirte des Vereins Marchfeldspargel g.g.A organisieren die notwendigen Corona-Tests in den Herkunftsländern (meist Rumänien, gefolgt von der Slowakei und Polen) sowie die Einreiseregistrierung.

Jede Saisonkraft wird daraufhin ausführlich und regelmäßig auf die neuen Coronaregeln geschult und angewiesen. Weil die ausländischen Saisonkräfte in eigens angemieteten Unterkünften direkt am Hof leben, arbeiten, die Mahlzeiten einnehmen und ihre Freizeit verbringen, verlassen sie ihre Umgebung während der gesamten Erntesaison wenig: ein Umstand, der sich in Zeiten von Corona  als besonders risikoarm in Bezug auf Infektionen erweist.

Alle sieben Tage werden sämtliche Personen am Hof, also sowohl die Bauernfamilie als auch alle MitarbeiterInnen, kostenlos flächendeckend von medizinischen Fachkräften direkt vor Ort auf Sars-Cov2 getestet. In geschlossenen Räumen, etwa in den Hallen, in denen der Spargel gereinigt und sortiert wird, herrscht zudem FFP2-Maskenpflicht.

Auch für den Fall einer positiven Testung hat der Verein Marchfeldspargel g.g.A einen Leitfaden für die Höfe ausgearbeitet, der den Landwirten und den MitarbeiterInnen zusätzlich Sicherheit bietet. Etwa empfiehlt der Verein seinen Mitgliedern spezielle Isolations-Container für positiv Getestete bereitzuhalten oder eigene Häuser für infizierte MitarbeiterInnen anzumieten.

Zu geringes Kontingent

So gut sich die Marchfelder Spargelbauern auch auf die Corona-Situation in der Erntezeit eingestellt haben, so bedrohlich wirkt sich der Fachkräftemangel hingegen auf die Sicherung der Grundversorgung in dieser Saison aus. Wegen des wirtschaftlichen Aufschwungs in Ländern wie Polen und Slowakei sowie aufgrund der pandemiebedingt verschärften Einreisebedingungen nach Österreich hat die Bereitschaft der Arbeitskräfte aus den östlichen EU-Staaten, eine Saisontätigkeit im Ausland anzunehmen, aktuell massiv abgenommen.

Darum haben sich die niederösterreichischen Landwirte heuer besonders früh um hohe Kontingente, was Arbeitskräfte aus Drittstaaten wie der Ukraine betrifft, bemüht. Obwohl Niederösterreich – und mit ihm das Marchfeld – mit 60 Prozent den größten Anteil an Gemüseanbauflächen in Österreich besitzt, wurden von mehr als 2.000 Anträgen auf Arbeitserlaubnis für Saisonkräfte aus Drittstaaten gerade einmal 550 positiv beschieden. „Bei insgesamt 60 Prozent der österreichischen Anbauflächen stehen uns bei steigender biologischer und somit handarbeitsintensiver Produktion nur 18 Prozent des Erntehelferkontingents zur Verfügung“, erklärt Vereinsobmann Werner Magoschitz.